Vodafone- ein strauchelnder Gigant?
Rasend schnelles Internet. Die totale Kommunikation. Verbindung und Daten überall. Einen Kundenstamm bis weit hinter dem Horizont.
Oder doch nicht?
Deutschland
Viele Festnetz Kunden sind laut diversen Medienberichten unzufrieden. Gründe sind unter anderem Verbindungsabbrüche, die Wartezeit zu einem Ansprechpartner und untergejubelte Zusatzleistungen. Die Kunden-/ Umsatzverluste in Deutschland sprechen eine eindeutige Sprache. Da kommt der Entfall des Nebenkostenprivilegs für das Unternehmen gar nicht gelegen.
Spanien
Die Marktmacht sinkt, die Kosten steigen, Umsatz und Gewinn fällt.
Italien
Auch hier läuft es nicht wie gewünscht.
Die Aktienentwicklung
möchte ich gar nicht erst eingehen. Lieber esse Ich Saure Gurken als Süßigkeiten Alternative. Nun gut, weil du es bist. Die Talfahrt setzt sich seit Ca. 2016 unter dem entscheidungsfreudigen CEO Nick Read fort. Wachstum um jeden Preis scheint sein Motto zu sein. Märkte die nicht lukrativ sind, oder Verluste einbringen werden unter hohen Kosten fortgeführt. Auch attraktive Verkaufsangebote werden abgeschlagen. Kundenbeschwerden werden nicht richtig wahrgenommen. Nick Read sitzt völlig kompetenzlos und unfähig am Ruder. 2022 gibt Nick Read seinen Sitz auf und überlässt seinen Posten Margherita de la Valle.
Kommt jetzt die Wende?
Und Sie bringt eine Lawine zum rollen, die hätte schon längst stattfinden sollen. Unter Ihrer Leitung werden neue Ziele und Strategien zur Umstrukturierung definiert. Diese sind unter anderem:
- Verkauf nicht lukrativer Märkte an Interessenten.
- Konzentration auf die Hauptmärkte und effiziente Gestaltung der Arbeitsplätze und Integrierung von AI
- Kooperationen und Zusammenlegungen von Ressourcen.
- 11000 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Allein 2000 in Deutschland.
- Reduzierung der Dividende um 50% und Nutzung der frei verfügbaren Kapazitäten für Aktienrückkäufe
Die Umsetzung
Vodafone Spanien wird an Zegona Communications für satte 4,1 Milliarden Euro verkauft. Weiter wurden Anteile von Vantage Towers in Höhe von 1,3 Milliarden Euro veräußert. Vodafone Italia wird an die Swisscom für ganze 8 Milliarden Euro verkauft. Die Kooperation mit Microsoft in Bereichen KI wird ins Leben gerufen. Weiter wird, sobald die englische Kartellbehörde ihren Segen gibt, die Kräfte von Three UK und Vodafone zusammengelegt. Zu guter Letzt startet die National Roaming Partnerschaft mit 1 und 1.
Wie wird das Geld genutzt?
Ja, ihr habt es erraten. Aber eines nach dem anderen. Ein erheblicher Teil der des Geldes, wir reden von einer Summe von Ca. 4 Milliarden Euro wird zum Rückkauf der eigenen Aktien genutzt. Aktuell wurde laut Veröffentlichung die dritte Tranche in Höhe von 500 Millionen Euro gestartet. Weiter sollen frei verfügbare Kapazitäten der Schuldentilgung zu gute kommen und für die Zukunft investiert werden.
Wird die Restrukturierung gelingen?
Eindeutig ist, das Vodafone unter aktueller Leitung auf dem richtigen Dampfer der Zielgeraden entgegensteuert. Selbst die Kürzung der Dividende ist zu begrüßen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Weniger Aktienanteile bedeuten eine geringere Auszahlung die zusätzlich über den verringerten absoluten Betrag nochmal verstärkt wird. Das die Schuldenreduktion ein wichtiger Schritt ist , ergibt sich ja von selbst. Kooperationen die Synergien schaffen, erfreut jedes Anlegerherz (wenn Sie den Sinnvoll sind).
Und aktuell?
Laut der letzten Quartalsberichterstattung steht der Wind auf Wachstum. Bis auf seinem Hauptmarkt Deutschland, sind kontinuierlicher Wachstum zu verzeichnen. Die Umsätze und der Gewinn sind zum Jahresvergleich gestiegen. Der Kundenverlust in Deutschland ist weiterhin schmerzhaft und die Aktionäre scheinen darüber nicht sehr erfreut zu sein. Die Aktie kriegt nach der Veröffentlichung einen Dämpfer von Ca. -6%. Der Fokus von Vodafone liegt bei der Zufriedenheit seiner Kunden und soll weiterhin ausgebaut werden. Derzeit taxiert der Wert bei 0,85 Euro pro Aktie und korrigiert den vorherig genannten Dämpfer.