Börse- Unabhängig von der Wirtschaft?

Veröffentlicht am 3. Dezember 2024 um 17:41

Seit nunmehr 4 Jahren erklimmt die Börse  einen Gipfel nach dem  anderen. Mit Unterbrechungen, versteht sich. 

Ein kleiner Rückblick. Die  Corona Krise  drückt  das Börsenbarometer um 40% nach unten. Das folgende Jahr verzeichnet eine Erholung, nur um  am darauffolgenden Jahr, in einen Bärenmarkt zu fallen. Der Aufstieg kommt 2023. Trotz der Globalen Spannungen erklimmt das Barometer 2024 unerreichte Höhen. Zumindest getrieben von einigen Branchen. 

Und die Unternehmen?

Sind konfrontiert mit einer neuen Globalen Ordnung.  Wirtschaftlicher Rückzug aus Russland, hohe Kapitalkosten geschuldet der Zinsen und Inflation.  Steigende Lohnkosten sowie Energiepreise und Handelskonflikte und Konflikte etc. Die Liste lässt sich leider beliebig fortsetzen. 

Nun stellt sich mir die Frage-Bewegt sich die Börse  losgelöst von der wirtschaftlichen Situation?

Betrachten wir zunächst die wirtschaftliche Leistung und ziehen anschließend einen Vergleich zur Entwicklung des Kapitalmarktes. 

Die wirtschaftliche Situation

Beginnen wir mit der Analyse des aktuellen BIP und deren Prognose für 2025. Das BIP der USA wird für dieses Jahr auf  2,8%  geschätzt und eine Prognose für 2025 liegt im Schnitt bei 2,2%.  Etwas abgeschlagen ist Europa mit 1,5% und 2025 der Prognose 1,7%. Düster ist es um unsere Region mit einer Verminderung von -0,2%.China ist Vorreiter mit 4,8% für 2024 und 4,3% 2025.

 1. Weiter mit der Entwicklung der Arbeitslosenquoten

USA

Europa

China

Japan

Ich denke es Bedarf keiner weiteren Worte.  Ihr seht es ja selbst.

2. Inflationsbarometer 

Mögliche Einflüsse durch Zeitnahe Ereignisse

Ja, die Handelspolitik. Allen voran die angekündigten Zollerhöhungen von Donald Trump und die Reaktion der betroffenen Länder. Ein weiterer Punkt sind die Energiepreise. Nicht zu vernachlässigen ist die Erhöhung der Fördermenge von Fossilen Brennstoffen und deren Förderung in den USA. Wird es bald einen nachhaltigen Waffenstillstand der Ukraine oder gar Frieden ein Frieden geben?- Vielleicht kommt auch der nahe Osten bald zur Ruhe?

Die Lieferkettenprobleme scheinen sich zumindest zu erholen. Auch die Zinspolitik richtet seinen Daumen auf Senkungen. Natürlich in Anbetracht der sinkenden Inflation

3. Der Verbraucherpreisindex

Der VPI  liegt in den USA bei 2,6%. In der Eurozone sind es 2,3%.  China abermals erstaunlich mit -0,3%.  Die britischen Inseln bewegen sich bei 2,3%. Japan sind es 2,3%.

4. Und politisch?

Je nach Blickrichtung, angespannt.  Größere  Bewegung dürfte unter der anstehenden Regierung in den USA zu erwarten sein.  Der Unilateralismus wird sicherlich Oberhand haben. Mit Ziel, die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen.  Dabei sind die Blicke auf die kommende Handelspolitik gerichtet. Einen Vorgeschmack haben wir ja über die Medien erfahren dürfen.  Man kann sich die Richtung vorstellen , denn der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.  Ob das auch so kommt, oder zumindest wie weit, bleibt abzuwarten. 

Entspannter könnte es in Richtung der Ukraine zugehen. Gibt es Hoffnung für einen Waffenstillstand?-Wahrscheinlich. Immer wieder ist aus dem Munde von Selenskij das Wort Waffenruhe und das Ende des Krieges zu hören.

Ein Zeichen der Erleuchtung, oder erzwungene Maßnahme?- Der Gedanke ist nicht verkehrt. Denn der größte Unterstützer ( und Profiteur), die USA wendet sich Dato mit dem Amtsbeginn der neuen Regierung ab. Keine ( oder stark verminderte) finanzielle Unterstützung  bedeutet keine Konfrontationsmöglichkeit(en). Dies scheint ihm bewusst zu sein.  

Das Diplomatie der beste Weg ist, eine Lösung  für diesen Konflikt zu finden lasse ich mal außen vor. Denn in diesem Punkt sind wir uns sicher  einig. 

Doch welche Auswirkungen würde das für die Globale Wirtschaft haben?.-Preise für  Rohstoffe wie Erdgas und Erdöl würden sich stabilisieren. Weitreichender wäre dieser Effekt, wenn die Versorgung aus Russland wieder aufgenommen wird. Zusätzlich kann ein ungehinderter Zugang zu weiteren Rohstoffen wie Zirkonium, Lithium und Titan geschaffen werden, die in der Ukraine vorhanden sind.

Und China? 

Gerät sicher in höhere Zolletagen  durch Donald Trump.  Hier dürfte der Handelskrieg, wenn er denn stattfinden sollte,  erneut entflammen. 

Nun zum Kapitalmarkt

1.Die Leistung des Kapitalmarktes im Vergleich zum BIP

Recht ersichtlich und nicht von der Hand zu weisen ist die höhere Leistung des Kapitalmarktes. 

Doch gibt es unterschiede zur Vergangenheit?

Eine Faire Bewertung kristallisiert sich unter der Annahme dieser Größen bei den Ländern Japan und Großbritannien.  Deutschland scheint völlig losgelöst von der Wirtschaft zu sein. Oder doch nicht?- Unternehmen in der Listung sind Global Player. Das macht sich definitv bemerkbar. Zieht man die smallcaps sowie midcaps hervor sieht die Situation mit einem dicken Minus  ganz anders aus. Auch die USA ist der Wirtschaft voraus. Doch hier sind es voraussichtlich die Magnificient 7 die die Börse treiben.

2. Wie sieht aktuell das Sentiment aus?

Das Bild zeigt die Stimmungsanalyse der Mitglieder der American Association of Individual Investors (AAII) bezüglich der Entwicklung des Aktienmarktes in den nächsten sechs Monaten.

Doch was sagt Sie aus? 

kurzgesagt ist der überwiegende(re) Teil der Investoren vorsichtig gestimmt.

3.Wie hoch sind die Profis investiert?

Bei dieser Investitionshöhe sind die Profis voraussichtlich auf eine Jahresendrally aus. Kein Wunder, da am Jahresende die Zahlen gerne aufgehübscht werden (möchten). Man denke an das Wort "Bilanzkosmetik".

 

4.Und die Liquidität?

Am Wendepunkt mit viel Potenzial nach oben. 

Kleine Bedeutungstabelle und Vorteile.
Erholung der Märkte: Ein Anstieg der Kapitalmarktliquidität signalisiert eine Erholung und erhöhte Aktivität auf den Finanzmärkten. Dies kann zu einem positiven wirtschaftlichen Umfeld beitragen.
Investitionsmöglichkeiten: Für Investoren bedeutet höhere Liquidität mehr Möglichkeiten und möglicherweise bessere Renditen.
Finanzierungsbedingungen: Unternehmen können von verbesserten Finanzierungsbedingungen profitieren, was Investitionen und Expansionen fördern kann.

 

5. Warren's Börsenindikator

Der Name deutet es an. Ein Indikator. trotz allem wird mir bei den aktuellen höhen schwindelig. 

Doch seht selbst. Denn die Richtwerte sind folgendermaßen:

  • Bei 70-80%  wird die Börse als unterbewertet gewertet
  • 80%-150% so neutral wie die Schweiz
  • ab 150% aufgebläht wie der K2

 

Die Leistung des Kapitalmarktes ist trotz der Herausforderungen, beachtlich. Besonders Deutschland sticht hervor.  Der Dax steht auf Rekordhoch bei einer wirtschaftlichen Verminderung von -0,2%. Dies hat natürlich einen Grund. Genau, die gelisteten Unternehmen sind Global Player. In den USA hingegen, sind es die Magnificent 7 die der Börse Antrieb verleihen. Wie es ohne Sie, um den Nasdaq stehen würde?- ungeachtet dessen stehen diese zwei auf Rekordhöhe. Ist eine Korrektur in greifbarer nähe?- Zumindest die Bilanzkosmetischen Handlungen dürften kurzzeitig Einhalt gebieten und zu weiteren Höhen führen. Fragt sich nur wie lange. Wir kennen es ja zu gut. Nach einem Aufstieg kommt der.....